Die japanische Bezeichnung für eine heiße Quelle lautet Onsen. Onsens sind natürliche heiße Quellen, die durch vulkanische Aktivitäten erhitztes Wasser an die Erdoberfläche bringen. Japan, das aufgrund seiner geologischen Lage auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring liegt, ist reich an solchen heißen Quellen und hat eine lange Tradition der Nutzung dieser Quellen für Bade- und Heilzwecke.
Onsens sind tief in der japanischen Kultur verankert und werden seit Jahrhunderten für Entspannung, Heilung und soziale Begegnungen genutzt. Das Wasser der Onsens ist oft reich an Mineralien wie Schwefel, Natrium, Kalzium oder Eisen, denen heilende Wirkungen zugeschrieben werden, beispielsweise bei Hautproblemen, Muskelverspannungen oder Gelenkschmerzen. Es gibt sowohl Innen- als auch Außenbäder, wobei die Außenbäder, die sogenannten Rotenburo, besonders beliebt sind, da sie den Gästen ein Bad inmitten der Natur ermöglichen.
Das Baden in einem Onsen folgt bestimmten Ritualen und Verhaltensregeln: Vor dem Betreten des Bades muss man sich gründlich waschen und reinigen, um das Wasser sauber zu halten. In vielen Onsens wird nackt gebadet, da Badebekleidung als unhygienisch gilt. Die entspannende Wirkung des warmen Wassers und die friedliche Atmosphäre machen den Besuch eines Onsens zu einem besonderen Erlebnis, das weit über die bloße Körperpflege hinausgeht und tiefe Entspannung bietet.