Wie wurde die landwirtschaftliche Umstrukturierung 1945/1946 in der DDR genannt?
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Bodenreform
Die umfassende landwirtschaftliche Umstrukturierung in der DDR in den Jahren 1945/1946 wurde als Bodenreform bezeichnet.
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Ausführliche Antwort auf die Quizfrage
Die umfassende landwirtschaftliche Umstrukturierung in der DDR in den Jahren 1945/1946 wurde als Bodenreform bezeichnet. Sie war eine der ersten Maßnahmen, die von der sowjetischen Besatzungsmacht und der neu gegründeten sozialistischen Regierung unter der Führung der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) umgesetzt wurden. Ziel war es, die landwirtschaftlichen Verhältnisse in der sowjetischen Besatzungszone radikal zu verändern, indem der Großgrundbesitz enteignet und an landlose oder landarme Bauern verteilt wurde.
Im Rahmen der Bodenreform wurden rund 3 Millionen Hektar Land von Großbauern, Gutsherren und Kirchen enteignet und in kleinere Parzellen aufgeteilt. Diese Parzellen wurden hauptsächlich an landwirtschaftliche Neubauern, Kriegs- und Zwangsarbeiter sowie an Mitglieder der Arbeiterklasse verteilt. Der Gedanke hinter dem Reformkrieg war, den sozialen Strukturwandel in der Landwirtschaft voranzutreiben und die Grundlage für eine sozialistische Agrarwirtschaft zu schaffen.
Die Bodenreform hatte tiefgreifende Auswirkungen auf die landwirtschaftliche Struktur der DDR. Sie führte zur Verlagerung der landwirtschaftlichen Produktion auf kleinere, kollektiv betriebene Höfe und war ein entscheidender Schritt auf dem Weg zur späteren Kollektivierung der Landwirtschaft in der DDR, die nach 1949 vorangetrieben wurde. Die Reform war jedoch auch umstritten, da viele Großbauern und Gutsherren enteignet wurden und die soziale Lage vieler ehemaliger privater Landbesitzer stark verschlechtert wurde.