Kaum eine Figur der deutschen Nachkriegsgeschichte polarisiert so sehr wie Erich Honecker. Für die einen war er das Gesicht einer stabilen DDR, für die anderen ein Symbol der politischen Repression, Überwachung und Freiheitseinschränkung. Unser Erich Honecker Quiz bringt dich zurück in eine Zeit, in der Ost und West noch durch Mauer, Ideologie und Misstrauen getrennt waren. Wir testen dein Wissen über den Mann, der die DDR fast zwei Jahrzehnte lang prägte.
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Erich Honecker stand von 1971 bis 1989 an der Spitze der DDR. Damit regierte er das Land de facto 18 Jahre lang, länger als jeder andere. Davor war er Vorsitzender der FDJ . In dieser Zeit war er der Erste Sekretär (später Generalsekretär) des Zentralkomitees der SED und ab 1976 auch Vorsitzender des Staatsrats, also Staatsoberhaupt. Er war damit nicht nur die politische, sondern auch die symbolische Leitfigur des sozialistischen deutschen Staates. Unter seiner Führung erlebte die DDR eine gewisse außenpolitische Öffnung, etwa durch die Unterzeichnung der KSZE-Schlussakte in Helsinki 1975. Doch innenpolitisch blieb der Kurs hart. Demokratische Mitbestimmung blieb ein Wunschtraum, die Einheitspartei SED bestimmte, der Staat überwachte, und Kritik wurde häufig als staatsfeindlich bewertet.
In den 1970er Jahren verfolgte Erich Honecker mit Nachdruck eine Politik, deren Namen wir im Erich Honecker Quiz von dir erfahren wollen. Sie klang zunächst nach einer sozial engagierten Linie: Investitionen in Wohnungsbau, Bildung, Konsumgüter und soziale Absicherung sollten die Lebensqualität verbessern und die Bevölkerung fest an den Staat binden. Tatsächlich führte diese Politik zu einem kurzzeitigen Anstieg des Lebensstandards. Neue Plattenbausiedlungen entstanden, Kindergartenplätze waren nahezu flächendeckend vorhanden, Bildung wurde als Aufstiegsversprechen beworben. Doch die wirtschaftliche Basis der DDR war brüchig. Die hohen Ausgaben wurden mit Schulden finanziert, strukturelle Reformen blieben aus, und die Produktivität konnte mit der westlichen Marktwirtschaft nicht mithalten.
Nach dem Fall der Berliner Mauer 1989 war auch Honeckers politische Karriere zu Ende. Im Oktober wurde er zum Rücktritt gezwungen. Er geriet ins politische Abseits, lebte zeitweise im sowjetischen Exil, wurde schließlich nach Deutschland ausgeliefert und musste sich vor Gericht verantworten. Der Vorwurf lautete Mitverantwortung für Tötungsdelikte an der innerdeutschen Grenze. Die Anklage bezog sich auf das Grenzregime der DDR, das unter seiner Verantwortung hunderte Menschen das Leben kostete. Der Prozess wurde jedoch 1993 aus gesundheitlichen Gründen eingestellt.
Der juristische Ausgang war nicht das Entscheidende. Vielmehr stand dieser Prozess für den gesellschaftlichen Versuch, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen und Verantwortung für staatliches Unrecht einzufordern. Dass Erich Honecker dabei keine Reue zeigte, sondern die DDR bis zu seinem Tod 1994 verteidigte, zeigt die Widersprüchlichkeit seiner Figur: ein Mann der Macht, überzeugt vom Sozialismus und blind gegenüber dem menschlichen Leid, das das System verursachte.
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25. August 25, 09:13 – Ines Walk