Am 6. Januar 1822 wurde Heinrich Schliemann als Sohn eines Pastors im Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin geboren. Die Familie war arm, sein Vater konnte sich das Gymnasium für seinen Sohn nicht leisten. Auch eine Kaufmannslehre half ihm nicht, so dass er wie viele seiner damaligen Leidensgenossen Deutschland verlassen wollte. Wer das Schliemann-Quiz absolviert, sollte möglicherweise wissen, dass sein Ziel Venezuela war.
Aber das Schiff, welches ihn dorthin bringen sollte, erlitt vor den Niederlanden Schiffbruch. Heinrich Schliemann blieb in Holland und wurde zum millionenschweren Geschäftsmann. Zu Gute kam ihn, dass er mehrere Sprachen in Wort und Schrift beherrschte. Er eröffnete in St. Petersburg eine Handelsstation und lieferte Materialien für den Krimkrieg, in dem sich das zaristische Russland befand.
In Kalifornien gründete er eine Bank, die durch die Goldgräberstimmung Millionen verdiente, erfolgreich investierte er in die Eisenbahn. Mit über 40 Jahren zog er sich aus seinem Beruf zurück und ging endlich seiner Leidenschaft nach: Er wollte das mythische Griechenland entdecken.
1864 begann er mit seiner ersten Ausgrabung. Dabei ging er nicht besonders wissenschaftlich vor, erzielte aber große Erfolge. Heinrich Schliemann glaubte unter dem Berg Hissarlik in der Troas das mythische Troja entdeckt zu haben. Den gefundenen Schatz schmuggelte er an den Behörden vorbei nach Deutschland. Auch Ausgrabungen in Mykene waren erfolgreich. Vortragsreisen in Europa machten ihn zu einem der berühmtesten Archäologen der Welt.
Heute gilt Heinrich Schliemann trotz aller Kritik als Pionier der Feldarchäologie. Einige seiner Methoden werden in der modernen Archäologie immer noch angewendet. Unübertroffen ist sein Einfluss auf die Öffentlichkeit: Er hat das Interesse an der Wissenschaft und der damit verbundenen Geschichte enorm vorangetrieben.
Was weißt du alles über den Troja-Entdecker? Starte das Heinrich Schliemann-Quiz!
09. Februar 22, 06:41 – Ines Walk